Die italienischen Designer Andrea Trimarchi und Simone Farresin gründeten das Studio Formafantasma im Jahr 2009 mit dem Ziel, ein tieferes Verständnis der natürlichen und gebauten Umwelt zu fördern und transformative Interventionen im Bereich des Raum- und Produktdesigns vorzuschlagen.

Von ihrem Studio in Mailand und Rotterdam aus lenken Andrea und Simone ihr kreatives Talent sowohl auf kommerzielle Aufträge als auch auf selbst initiierte Projekte, wobei sie stets eine kohärente visuelle Sprache bieten, die durch sorgfältig recherchierte Ergebnisse ergänzt wird.

Einige der ikonischsten Stücke, die das Duo entworfen hat, finden sich in der Keramikvasen-Kollektion Clay, die für Bitossientworfen wurde: Die Designer konzentrierten sich auf zwei von Aldo Londi entworfene Dekorationsgegenstände und beschlossen, die rohen, ausdrucksstarken Qualitäten der Keramik zu erkunden. Mit einer besonderen Technik wird jede Vase auf einer Drehscheibe gedreht und der obere Teil abgerissen: Auf diese Weise kann sich das Material frei entfalten und die irdischen Qualitäten des Tons zum Ausdruck bringen.

Auch das schöne Design der Migrationsteppiche, die für Nodus realisiert wurden, ist das Ergebnis einer Untersuchung der Materialbearbeitung. Die mit der traditionellen Technik der Nadelspitze hergestellten Migration-Teppiche sind von der Arbeit des Ornithologen John James Audubon aus dem 19. Jahrhundert inspiriert, der für seine wunderbar detaillierten Zeichnungen von Vögeln berühmt ist. Formafantasma schlägt auf diese Weise eine neue Art von Romantik vor, die wild und befreiend ist und die älteste aller menschlichen Sehnsüchte zum Ausdruck bringt: den Wunsch, ins Neue und Unbekannte zu ziehen.