Retro-futuristischer Glamour in den kühnen Entwürfen von Draga & Aurel

Draga & Aurel ist ein multidisziplinäres Studio und Atelier, das sich auf Kunst, Sammlerstücke und Möbel spezialisiert hat und 2007 von Draga Obradovic und Aurel K. Basedow gegründet wurde. Die beiden Designer mit ihren unterschiedlichen Hintergründen in den Bereichen Kunst, Mode und Handwerk sind dafür bekannt, originelle Techniken mit einem künstlerischen Ansatz für Materialien und Kompositionen zu verbinden.

Als Pioniere des Upcyclings in der Designwelt begannen Draga & Aurel ihre Reise mit der Neuinterpretation von Vintage-Möbeln und -Objekten, die sie mit ihrem eigenen Stil veredelten und ihre ersten Kollektionen entwarfen. Ihr Debüt auf der Mailänder Designwoche im Jahr 2009 markierte den Beginn einer bedeutenden Zusammenarbeit mit führenden Möbelmarken.

2019 zog das Duo das Publikum der Mailänder Designwoche mit einem außergewöhnlichen Projekt in seinen Bann: der Kollektion Transparency Matters, die den Einsatz und die Möglichkeiten von Transparenz durch Licht- und Farbphänomene erforscht. Seit der Markteinführung hat das Studio die Kollektion kontinuierlich erweitert und dabei an Popularität und Anerkennung gewonnen.

Ihr Design steht in einer Reihe mit den künstlerischen Arbeiten von Aurel K. Basedow, die kraftvoll, suggestiv und poetisch sind. Bei Draga & Aurel gehen Kunst und Design zwei parallele, aber komplementäre Wege - sie tauschen ständig Ideen aus, die manchmal sogar ihre Bedeutung umkehren und eine einzigartige Fusion von Vision und Form schaffen.

Wie haben Ihre unterschiedlichen Hintergründe in den Bereichen Kunst, Mode und Kunsthandwerk die Gründung von Draga & Aurel beeinflusst, und welche Kernprinzipien bestimmen Ihre Designphilosophie?

Unsere Karrieren begannen in der Kunst, da wir beide an der Academy of Fine Arts studiert haben. Das prägt unsere experimentelle, praktische und spielerische Herangehensweise an Projekte. Wir gründeten Draga & Aurel im Jahr 2007 und konzentrierten uns zunächst auf das Upcycling von Vintage-Möbeln. Im Jahr 2019 brachten wir unsere erste Kollektion Transparency Matters auf den Markt, in der wir uns hauptsächlich mit dem Medium Harz beschäftigten. Unser Designansatz basiert auf Materialexperimenten, Farbforschung und dem Studium handwerklicher Techniken und Fertigkeiten. Im Mittelpunkt unserer Arbeit - die sich im Namen Transparency Matters widerspiegelt - steht das Streben nach Transparenz, sowohl in ästhetischer als auch in konzeptioneller Hinsicht.

Ihre Arbeiten sind oft von der zeitgenössischen Kunst und der Ästhetik des Space Age beeinflusst. Wie vereinen Sie diese Einflüsse, um Designs zu schaffen, die sowohl zeitlos als auch avantgardistisch wirken?

Referenzen sind ein wesentlicher Bestandteil unseres kreativen Prozesses. Unsere Arbeit beginnt damit, dass wir nach außen schauen, über die Vergangenheit nachdenken und dann nach innen blicken. Die Spuren der Vergangenheit und die Lektionen, die sie lehren, sind sowohl in der Kunst als auch im Design von grundlegender Bedeutung. Kreativität liegt in der Fähigkeit, diese Einflüsse zu verinnerlichen und sie auf eine Weise neu zu interpretieren, die zeitgemäß und auf eine künstlerische Reise ausgerichtet ist.

Das Zusammenspiel von Textur und Transparenz ist ein Markenzeichen Ihrer Kollektionen, wie zum Beispiel Transparency Matters. Was treibt Sie an, mit Materialien wie Harz, Metall und Beton zu experimentieren, und welche Herausforderungen haben Sie bei der Perfektionierung dieser Techniken bewältigt?

Harz hat uns sofort in seinen Bann gezogen - ein unvorhersehbares Material, das uns eine große Ausdrucksfreiheit bietet, sowohl in Bezug auf Farbe als auch auf Form. Im Laufe der Zeit hat sich unsere Verwendung von Harz weiterentwickelt: Zunächst wurde es als Oberflächenbeschichtung aufgetragen, später begannen wir, es in Formen zu gießen, um dreidimensionale Formen zu schaffen. In unserer Werkstatt in Como haben wir ausgiebig experimentiert, um zu verstehen, wie man es "zähmen" kann. Das brachte uns dazu, die Kombination von Harz und Beton zu erforschen und die beiden sehr unterschiedlichen Materialien in einer einzigen Form zu gießen. In letzter Zeit haben wir uns mit Lucite beschäftigt, einem Acrylharz, das im Vergleich zu Epoxidharz eine völlig andere Herangehensweise erfordert.