Treffen Sie den Kunsthandwerker: Castorina

In der Via Santo Spirito, im Herzen des Handwerkerviertels Oltrarno in Florenz, öffnet das Geschäft Castorina seine Pforten für alle, die eine Vorliebe für exquisite, handgefertigte und handverzierte Holzobjekte haben. Die Familie Castorina schnitzt und restauriert seit 1895 Holz und ist stolz darauf, von Generation zu Generation nicht nur ihre Fähigkeiten und Techniken, sondern auch ihre Leidenschaft für die Herstellung hervorragender Objekte mit viel Liebe zum Detail weiterzugeben.

Diese Werkstatt ist ein magischer Ort voller Inspiration und Geschichte. Hier arbeitet Marco Castorina, seit er 16 Jahre alt ist, und erlernt ein Handwerk, das ursprünglich seinem Urgroßvater gehörte.

Erzählen Sie uns von Ihren Produkten und was sie so besonders macht.

Unsere Werkstatt ist etwas, das man heute nicht mehr sieht: ein Raum voller Musterstücke, Gussformen und Oberflächenbehandlungen, in dem ein Objekt an einem Ort erdacht, hergestellt und fertiggestellt wird. Dies ist ein Paradies für Architekten, Designer und Holzliebhaber. Hier werden Stücke handgefertigt und mit denselben Techniken verziert, die schon vor 500 Jahren angewandt wurden.

Könnten Sie Ihren Produktionsprozess beschreiben?

Jedes Objekt wird aus einem sorgfältig ausgewählten Stück Holz hergestellt. Dann wird es entworfen und auf verschiedene Weise hergestellt (geschnitzt, gedrechselt, mit Intarsien versehen usw.). Wenn wir zum Beispiel ein geschnitztes Objekt haben und ihm ein goldenes, antikes Finish geben wollen, müssen wir 3-4 Schichten Ammannitura mit Kreide auf das natürliche Holz auftragen, dann mit Bolo (eine Grundierung für die Goldfarbe), gemischt mit natürlichen Leimen (wie Kaninchenfellleim oder Isinglas), die wir dann sorgfältig polieren. Eine letzte Schicht Isinglas wird vor der letzten dünnen Goldschicht aufgetragen, die sorgfältig aufgetupft und dann mit einem Achatpolierer poliert wird, damit sie ihre ganze Leuchtkraft entfaltet. Erst nach einem Alterungs- und Glasurprozess erhält das Stück das antike Aussehen, das wir uns vorgestellt haben.

Erzählen Sie uns die Geschichte des Unternehmens.

Mein Urgroßvater Mario begann in seiner Heimatstadt Catania in Sizilien in einer Schnitzwerkstatt zu arbeiten. Er erkannte, dass dies sein Berufswunsch war, und zog mit seiner Frau nach Rom, einer Stadt, in der es eine lebendige Kunsthandwerkerwelt gab. Dort schnitzte und restaurierte er Möbel, und als mein Großvater anfing, ihm zu helfen, eröffneten sie ein Atelier in der Via dei Reti. Als mein Großvater nach Florenz umzog, geschah das Gleiche: Seine Söhne erlernten das Handwerk und das Geschäft wuchs. Schließlich zog das Geschäft 1953 an die heutige Adresse in der Via Santo Spirito um. Wir benutzen die gleichen Werkbänke und Werkzeuge. Man riecht noch immer die gleiche Mischung aus Klebstoffen und Farbstoffen, die die Atmosphäre hier so faszinierend macht.

Wer sind die wichtigsten Personen in Ihrem Unternehmen?

Das sind mein Urgroßvater, der das Unternehmen gegründet hat, und mein Großvater Eugenio, der es erweitert hat und mit seinen vier Kindern hierher nach Florenz gezogen ist. Seit 2007 versuche ich, unserer Marke ein moderneres Aussehen zu geben, ohne dabei die handwerkliche Qualität zu vernachlässigen.

Daniele Coppini begann mit 16 Jahren hier zu arbeiten und feiert nun sein 30-jähriges Jubiläum bei uns. Er ist zuverlässig, und ich vertraue ihm bei wichtigen Projekten. Und dann ist da noch Alessio Conticelli, der 2012 zu uns kam. Er kümmert sich um den Kontakt mit den Kunden und die Dekoration. Mario Dursi ist für die Vergoldung zuständig. Wir sind immer noch eine Familie, und jeder hat hier eine Schlüsselrolle.

Gibt es besondere Projekte, auf die Sie besonders stolz sind?

Wir hatten das Vergnügen, prächtige Häuser, einige der prestigeträchtigsten Hotels und auch Theaterszenen einzurichten. Wir haben Restaurierungsarbeiten für den Vatikan und für Kirchen in Florenz durchgeführt. Unser größter Stolz sind die Kunden, die immer wieder zurückkommen und nicht enttäuscht werden wollen.