Memphis

Es ist der Abend des 11. Dezember 1980. Eine Gruppe junger Designer und Architekten hat sich im Wohnzimmer von Ettore Sottsass versammelt. Die Platte Stuck Inside of Mobile with the Memphis Blues Again von Bob Dylan läuft immer wieder: Memphis war geboren. Wenige Tage später wird eine revolutionäre Kollektion von Designobjekten besprochen und skizziert, die im Laufe einiger Monate in den Zeichnungen von Ettore Sottsass, Aldo Cibic, Matteo Thun, Marco Zanini, Martine Bedin, Michele De Lucchi, Nathalie Du Pasquier und George Sowden Gestalt annehmen sollte.

Das Unternehmen wird heute von Alberto Bianchi Albrici geleitet, der es 1996 von Ernesto Gismondi, dem Eigentümer von Artemide, erworben hat, nachdem er zehn Jahre lang Geschäftsführer war. Die von der Memphis-Gruppe zwischen 1981 und 1988 entworfenen Projekte werden auch heute noch in unbegrenzten Serien produziert, in der Überzeugung, dass Design als Mittel der Kommunikation und nicht als Ausdruck elitärer Kunst verstanden werden sollte.

Als kulturelle Bewegung beeinflusst Memphis weiterhin die Vorstellungskraft der breiten Öffentlichkeit, von der Mode bis zur Film- und Fernsehindustrie. Der befreiende Geist von Memphis ist auch heute noch eine Inspirationsquelle für junge Designer: Überlegungen zum Konzept von Design und Einrichtung, zu ihren Grenzen und ästhetischen Möglichkeiten, zu ihrer sozialen und kommunikativen Funktion und zum kreativen und produktiven Aspekt sowie zu den ihnen zugrundeliegenden Wirtschaftsmodellen sind heute aktueller denn je.